Djemaa el Fna
Die Trommeln, die man schon von Weiten hört, wenn man sich dem Djemaa el Fna, dem Platz der Gehängten, nähert – scheinen dem Herzschlag Marrakechs gleich. Tagsüber kannst du auf dem Platz Gauklern, Musikern und Schlangenbeschwörern zusehen und dich in den Gassen des Souks verlieren. Abends wird der Djemaa el Fna zur riesengroßen Garküche und zum „Place to be in Marrakech“. Lasse dich von den Gerüchen leiten und versuche Speisen, die du zuvor noch nie gegessen hast – vielleicht wolltest du ja auch immer schon mal Schnecken probieren?
Der Platz der Gehängten
Der Djemaa el Fna trägt auch den Namen „Platz der Gehängten“ – weil hier früher die Köpfe von Hingerichteten auf großen Pfählen präsentiert wurden. Mittlerweile hat es der Platz auf die UNESCO Liste für das immaterielle Kulturerbe geschafft. Irgendwie ist „La Place“ immer wieder Zentrum von Erzählungen, wenn Leute von ihrem Marokko-Urlaub nach Hause kommen. Klar, er ist faszinierend, pulsierend und aufregend.
Der Djemaa el Fna ist das größte Restaurant der Stadt
Mit seinen vielen Garküchen und Essens-Standln ist der Djemaa el Fna das größte Restaurant von Marrakech. Hier wird alles geboten, was die Küche Marokkos hergibt.
Fleisch- und Fischgerichte in gegrillter und gegarter Form, Tajines mit Gemüse und eine ganz besondere Spezialität: Schnecken! Ich muss zugeben, über die habe ich mich bisher selbst noch nicht drüber getraut. Aber beim nächsten Mal bestimmt.
Ein besonderes Schmankerl sind die frisch gepressten Säfte, die du hier am Djemaa el Fna bekommst, allen voran der beste Orangensaft, den ich je getrunken habe. Da kann man auch schon mal auf ein frisches Bier oder einen trockenen Weißwein verzichten, wenn Granatäpfel, Zitronen, Orangen und Äpfel frisch gepresst serviert werden.
Gaukler, Spielmänner & Geschichtenerzähler
Er wird ja auch der Platz der Gaukler genannt. Von den Einheimischen wird er oft nur „La Place“ genannt. Doch der Djemaa el Fna ist mehr als nur ein Platz. Das ist wahrlich keine angemessene Bezeichnung für diesen pulsierenden Ort.
Du darfst dich hier auch über Schausteller und Akrobaten freuen, wenn du den Djemaa el Fna besuchst. Hier buhlen Schlangenbeschwörer, Wahrsager, Musiker, Tänzer und viele andere Künstler um die Gunst des Publikums. Eine ganz besondere Tradition hier ist die Kunst des Geschichtenerzählens.
Rund um den Djemaa el Fna befinden sich viele Cafés und Restaurants, teils mit sehr schönen Dachterrassen. Von dort oben lässt sich das bunte Treiben mit etwas Abstand sehr schön genießen.
Souk von Marrakech
Rund um den Gauklerplatz befindet sich der Souk von Marrakech. Ein Labyrinth an Geschäften, in dem man leicht verloren gehen können. Normalerweise finden Souks in Marokko nur einmal in der Woche statt, der Souk in der Medina von Marrakech ist aber täglich geöffnet und quasi das Einkaufszentrum der Stadt.
In den Gängen des Souks ist es meistens recht voll und vor allem voller Leben. Hier gibt’s alles: von Dingen des täglichen Gebrauchs, über frische Lebensmittel bis hin zu edlen Gewändern, Leder, Silber und Gold. Und natürlich auch viel Ramsch.
Der Djemaa el Fna ist immer einen Besuch wert
Wenn du es einrichten kannst, empfehle ich dir, den Djemaa el Fna sowohl bei Tag als auch bei Nacht zu besuchen. Denn der Platz ändert sein Wesen je nach Tageszeit, und auch seine Besucher sind tagsüber anders als abends.
Handeln will gelernt sein
Stell dich drauf ein, dass du hier viel feilschen darfst. Das Handeln gehört in Marokko zum guten Ton und wenn du es nicht gewohnt bist, kann es schon mal eine kleine Herausforderung sein. Du darfst dir das ungefähr so vorstellen:
Da ist ein schönes Stück, das dir gefällt, nehmen wir mal an eine Lampe. Du betrachtest sie, nimmst sie in die Hand und prüfst die Qualität. Im Handumdrehen ist ein Verkäufer zur Hand und verwickelt dich in ein Verkaufsgespräch. Er fragt dich, was du denn für die Lampe bezahlen möchtest. Deinen genannten Preis verneint er natürlich vehement und nennt dir einen viel, viel höheren Preis. Den willst du aber bestimmt nicht bezahlen. Das ist meist ein langes hin und her. Wenn du die Lampe nicht kaufen willst, sagst du irgendwann einmal „Danke, nein danke!“ – viele haben dabei ein komisches Gefühl. Doch meist ist der Verkäufer schon beim nächsten Kunden, und bietet diesem seine Produkte feil. Das ist normal. Kein Grund um sich dadurch stressen zu lassen. Das Feilschen kann sogar Spaß machen.